Meine Goldklumpen
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. (H. Hesse)

Gerade hat das Schuljahr angefangen. Für die einen beginnt das Abenteuer Schule. Die anderen sind bereits „alte Hasen“. Wie auch immer. Jedes neue Schuljahr kann zum Neuanfang werden. Auch wenn es in dem Schuljahr davor nicht gut gelaufen ist, lässt sich das Ruder rumreißen: immer und jederzeit.
Jeder kann das Lernen lernen. Es braucht nur Übung, Zeit und die individuell passende Strategie.
Ferien sind zum Erholen da
Endlich sind sie da – die langersehnten Sommerferien. Sechs wunderbare Wochen mal nicht an Schule, Lehrer und Hausaufgaben denken. Aber, so mahnt die innere Stimme, was würde sich in dieser Zeit nicht alles aufholen und wiederholen lassen. Lieber nicht! Pausen sind für das Lernen genau so wichtig wie das Lernen selbst. Die Ferien sollten ohne schlechtes Gewissen und Reue genossen werden. Erlaubt ist was Spaß macht. Dann lässt sich das neue Schuljahr mit Elan und Power angehen. Und wer gerne in einem spannenden Buch liest oder sich mit dem Experimentierkasten beschäftigt lernt ja nicht im eigentlich Sinne und erholt sich dennoch.

Noten sagen nichts über deine Persönlichkeit und deine Talente aus. Sie sind nur eine Momentaufnahme

In wenigen Wochen gibt es wieder Zeugnisse. Als Eltern muss uns bewusst sein, dass unsere Kinder die Noten auf sich selbst beziehen. Es denkt: Sind die Zensuren schlecht, bin ich es auch. Das demotiviert und frustriert. Dieses Denken führt nicht zum zukünftigen Lernerfolg. Im Gegenteil. Sie können Ihr Kind jedoch unterstützen, indem Sie mit ihm über die Noten sprechen und ihm aufzeigen, dass Noten (noch) gegeben werden müssen, aber dass sie nicht alles über einen Menschen erzählen. Besprechen Sie sämtliche Stärken, die Ihnen zu Ihrem Kind einfallen. Noch schöner wird es für Ihr Kind, wenn Sie ihm diese Stärken in einem liebevollen Brief aufschreiben. Sie werden sehen, dann erscheint ein Strahlen auf seinem Gesicht. Anschließend gehen Sie zusammen ein Eis essen. Und wenn es kein „Feiereis“ wird, dann wird es eben ein „Trosteis“. Das nächste Zeugnis kann schon ganz anders aussehen, so muss die Devise heißen.
"Hilf mir, es selbst zu tun." (Maria Montessori)
Es ist eine Fehlannahme zu glauben, dass man das Kind beim Lernen nur sich selbst überlassen sollte, damit es schnell selbstständig werden kann. Das verunsichert und überfordert Kinder eher. Sie werden nicht selbstständig, indem wir uns entziehen, sondern indem wir sie adäquat begleiten. Als Eltern sollte man da sein und die Sicherheit geben, dass man helfen kann, falls nötig. Häufig braucht es dafür nicht viel, ein Gespräch über die Hausaufgaben vorab, ein aufmunterndes Lächeln zwischendurch und das richtige Lob zum Schluss. Schon Kleinkinder versichern sich beim Erkunden der Umwelt immer über die Anwesenheit der Eltern. Interessantes Ergebnis der Forschung: Ist die Mutter bei solchen Aktivitäten nicht im Raum, zeigt das Kleinkind kaum Ambitionen, die Welt zu erkunden. Sei also da für Dein Kind, begleite es und gib ihm Halt.

"Das Schönste, was eine Fee einem Kind in die Wiege legen kann, sind Schwierigkeiten, die es überwinden muss.“ Alfred Adler (Psychologe)

Sichere Kinder können in Konflikten besser bestehen, weil sie gelernt haben, dass sie in der Lage sind, Lösungen mit anderen zu finden. Unsicheren Kindern fehlt diese Erfahrung. Sicher kann ein Kind werden, in dem es Konflikte wieder und wieder trainiert. Sie wollen mehr dazu wissen? Dann kommen Sie zu meinem Vortrag ins Familienzentrum Nieder-Olm:
Donnerstag, 07.04.22, 19.30 Uhr, Historisches Rathaus in Nieder-Olm
Ich freue mich, Sie kennenzulernen.
Einfach mal (anders) machen, könnte ja gut werden! (Kalenderspruch)
Der Frust ist so groß, der Aufgabenberg riesig und die Lust gleich null. Gleichzeitig schwingen die Zweifel mit: Wahrscheinlich kann man es sowieso nicht, kapiert die Hälfte nicht und macht zu viele Fehler.
Was auf den ersten Blick nicht sehr hilfreich klingt, ist eine wunderbare Strategie, um ins Tun zu kommen und die Kreativität anzukurbeln. In der Tat ist der Anfang das Schwerste an der gesamten Arbeit. Deswegen:
- Sofort anfangen!
- Den Wecker auf 5 oder 10 Minuten einstellen!
- Nach dem Klingeln entscheiden, ob man weiter arbeitet!
Studien zeigen in 80 % der Fälle lernt man weiter, weil man in den Flow gekommen ist. Du glaubst es nicht? Probiere es aus? Jetzt gleich!

"Eine Kindheit ohne Bücher wäre keine Kindheit. Es wäre, als ob man aus dem verzauberten Land ausgesperrt wäre, aus dem man sich die seltsamste aller Freuden holen könnte." (A.Lindgren)

Wir Erwachsenen wissen schon, warum es sich zu lesen lohnt:
- immer wieder in andere Welten abzutauchen
- das Kopfkino anzukurbeln
- beim Lesen zu lachen bis das Zwerchfell schmerzt
- zu heulen wie ein Schlosshund
- vor lauter Spannung nicht aufhören zu können.
Das ist es doch, was das Lesen im eigentlichen Sinne aus macht. Und das ist die Welt, in die wir die Kinder locken sollten. Lassen wir sie daran teilhaben, indem wir ihnen zeigen, was sich in Büchern alles erleben lässt und vermitteln wir den Prozess nicht als lästige Pflicht, die täglich geübt werden muss. Öffnen wir ihnen lieber die Eintrittspforte in diese vielseitige Welt und laden sie ein, mit uns ein Teil davon zu sein.
Man muss nicht gleich den gesamten Weg aus dem (Lern-)Dschungel kennen, solange man den ersten Schritt findet!
Häufig ist das Lernen wie in einem Dschungel. Es ist zu viel, zu unübersichtlich und die Ziele liegen im Verborgenen. Das kann verwirren und blockieren. Einen ersten Schritt gibt es aber immer und den kann man gehen und schon sieht man den nächsten und den nächsten. Und auch das ergibt am Ende einen kompletten (Lern-) Weg.

"Eine schöne Kindheit, auf die das Kind einmal zurückblicken kann - das ist eine gute Investition."

Dieser Satz entstammt Fabian Grolimund, einem Psychologen aus der Schweiz und er bringt es auf den Punkt: Was kann einem Kind mehr innere Stärke mit auf den Weg geben, als eine schöne Kindheit, die es sicher im Herzen trägt? Eine Kindheit, in der nicht nur das schulische Lernen im Mittelpunkt steht? In der nicht nur von Arbeit zu Test gehetzt wird? Eine Kindheit, in der man nach seinem eigenen Tempo lernen darf und neugierig auf die Dinge zugehen kann, die es interessieren? In der mit allen Sinnen gelernt, ausprobiert und die Welt erfahren wird? Eine Kindheit, in der es nicht nur darum geht, zielgerichtet auf spätere Ziele hinzuarbeiten.
Die Bindung zum Kind ist wichtiger als jedes Arbeitsblatt
Es gibt sie, die Arbeitsblätter, die sich partout nicht ausfüllen lassen wollen. Die Motivation ist weg, die Konzentration auch. Die Weiterarbeit kann nicht mehr gelingen, ohne dass es zu Streit und Eskalation am Esstisch kommt. Muss das Arbeitsblatt unbedingt JETZT ausgefüllt werden? Kann es nicht auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden? Kann man die Aufgaben nicht auf andere Weise lösen? Lässt sich die Zeit nicht für ein konstruktives Gespräch nutzen?

Glück hört auf, wo der Vergleich anfängt

Wir schweben glücklich in unserer Baby-Bubbel bis genau zu dem Moment, wo wir das erste Mal in einer Krabbelgruppe aufschlagen und ständig hören oder mitansehen, dass sich Gleichaltrige bereits drehen, von der Decke robben oder gar am Tisch hochziehen. Sofort fürchten wir, dass bei unserem Kind etwas nicht stimmt und werden nervös. Ähnliches widerfährt uns, wenn ein Kind in die Schule kommt und man auf dem ersten Elternabend aufnimmt, wie viel Kinder eigentlich schon lesen können, während das eigene voll im Strom des Leselernprozesses schwimmt oder ein wenig hinterher trudelt. Wieso tun wir uns das an? Wieso erwarten wir, dass Kinder alles zur selben Zeit lernen? Gibt es wirklich viele Erwachsene, die uns entgegen krabbeln, weil sie das Laufen nie gelernt haben? Wird in einem Bewerbungsgespräch wirklich abgefragt, ob es beim Lesen im Oktober, Dezember oder Mai Klick gemacht hat? Lernt man weniger gut, wenn man sich mehr Zeit nimmt?
Auch einen Elefanten isst man Stück für Stück
Dieser grandiose Satz kann eine augenzwinkernde Reaktion darauf sein, wenn dem Kind beim Lernen alles zu viel wird und es das Gefühl hat, alles nicht zu schaffen. Er ist sehr bildhaft, lustig und kann sehr deutlich machen, dass nicht alles auf einmal passieren muss. So lassen sich Lerninhalte in kleinere Portionen aufteilen, erstmal Vorbereitungen treffen oder das eigene Vorgehen strukturieren. Die Hauptsache ist, man nimmt den ersten Bissen und arbeitet sich Stück für Stück weiter.

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Sprechstunde für kleine Fragen
Montags zwischen 16 und 18 Uhr bin ich telefonisch erreichbar und stehe für ein kurzes Orientierungsgespräch zur Verfügung.
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In ca. 30 Minuten führe ich eine einmalige Beratung durch. Sie kann auf Wunsch telefonisch, digital oder in Präsenz durchgeführt werden.
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Coaching ist ein individueller Prozess. Er ist nicht in feste Pakete zu packen. Als Coach ist es stets mein Ziel, mich schnell überflüssig zu machen.